• Nicht-medikamentöse Prophylaxe

STÜRZE UND STURZPROPHYLAXE

Etwa 30% der über 65-Jährigen und 40-50% der über 80-Jährigen erleiden einmal pro Jahr einen Sturz. Dabei kommt es in 10-15% der Fälle zu gravierenden Verletzungen, in 5% der Fälle zu einem Knochenbruch und in ca. 1% der Stürzenden zu einer Hüftfraktur. Dadurch werden Stürze über die Entstehung von nachfolgenden funktionellen Einschränkungen zur indirekten Ursache für rund 40% aller Einweisungen in Pflegeheime.

KÖRPERLICHES TRAINING IN DER PRÄVENTION UND THERAPIE DER OSTEOPOROSE

Zentrales Ziel innerhalb eines Trainings zur Osteoporosetherapie oder –prophylaxe ist die Vermeidung (weiterer) osteoporotischer Frakturen. Die relevanten Pfade eines solchen Bewegungs- und Trainingsprogramms sind auf die Parameter „Sturzhäufigkeit“, „Knochenfestigkeit“ und den sturzinduzierten Impact ausgerichtet. Über welche dieser Zieldimensionen bzw. Trainingsziele das Frakturrisiko effektiver gesenkt werden kann, wird kontrovers diskutiert.

Empfehlungen für prämenopausale Frauen:

Dynamische Aktivitäten unter Eigengewichtsbelastung hoher Intensität (high impact, hoher Aufprall) wie Joggen, Treppen steigen, oder in Kombination mit einem progressiven Widerstandstraining bremsen den altersentsprechenden Knochenmineraldichteverlust in der Lendenwirbelsäule und im proximalen Femur.

Empfehlungen für postmenopausale Frauen

Die statische Gewichtsbelastung durch das eigene Körpergewicht verringert den altersentsprechenden Knochenmineraldichteverlust im proximalen Femur.

  • Progressives Widerstandstraining allein oder in Kombination mit Joggen, zügigem Gehen oder Aerobic verringern den Knochenmineraldichteverlust im proximalen Femur.
  • Progressives Widerstandstraining in Kombination mit zügigem Gehen oder Tai Chi reduziert den Knochenmineraldichteverlust in der Lendenwirbelsäule.
  • Kombinierte Übungsprogramme mit den Trainingszielen Flexibilität (= funktionelles Bewegungsausmaß der Muskeln und Gelenke), Körperbalance und Muskelkraft senken das Sturzrisiko und das damit zusammenhängende Frakturrisiko.